Für die Verstorbenen beten ! ?
Jahrestagung vom 6.-8. Juli 2018 in Heilsbronn
Bei der Vorbereitung dieser Jahrestagung haben wir überlegt, an welcher Stelle das Ausrufezeichen und das Fragezeichen gehört.
So, wie die beiden Zeichen jetzt zum Stehen gekommen sind, wird zuerst die Möglichkeit betont - ja, das Gebet für die Verstorbenen ist erlaubt und eine gängige Praxis nicht nur in der röm.-kath. Kirche, sondern darüber hinaus auch bei vielen Menschen als eine religiöse Ausdrucksform.
Wer nur das Ausrufezeichen liest, der könnte darin auch eine Aufforderung mithören, diese Praxis auch in der evang.-luth. Kirche zu befördern.
Das nachfolgende Fragezeichen eröffnet dagegen eine Reihe von theologischen Bedenken, die gegen das Gebet für die Verstorbenen sprechen.
In dieser Reihenfolge könnte man auch die historische Entwicklung ablesen: was in der spätmittelalterlichen Kirche gang und gäbe war, das wird durch die Reformation nachhaltig in Frage gestellt.
Doch wie ist es um das Gebet für die Verstorbenen in der heutigen Theologie und liturgischen Praxis bestellt?
Dieser Frage nähern wir uns auf mehrfacher Weise:
Zunächst wird uns am Freitagnachmittag ein Vortrag des Würzburger Liturgiewissenschaftlers Martin Stuflesser in die Sichtweise der röm.-kath. Kirche einführen. Das Thema begegnet uns dann wieder in einem Abend im Münster. Der Samstagvormittag beinhaltet dieses Mal zwei Vorträge. Johannes Greifenstein, Praktischer Theologe an der LMU, München, wird sich dem Thema aus einer allgemeinen anthropologischen Richtung nähern. Anschließend wird Hanns Kerner, der vormalige Leiter des Gottesdienst-Instituts, Möglichkeiten und Grenzen eines Gebets für Verstorbene in der evang.-luth. Kirche aufzeigen. Am Samstagnachmittag werden zwei Workshops in zwei Runden parallel angeboten:
Workshop 1: Sichtung liturgischer Formulare und ihre Befragung auf die dahinterstehende theologische Anschauung.
Workshop 2: Riten, Orte, (Lied-)Texte für ein Totengedenken
im evangelischen Bereich.
Hier können sie sich zur nächsten Jahrestagung anmelden: anmeldung@llkb.de